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Das Schicksal der Sterne

Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Höra, Daniel
Verfasserangabe: Daniel Höra
Jahr: 2015
Mediengruppe: B.Bell.Erw/L.narr.ad
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Zweigstelle: LBS ME - Luis Zuegg Standorte: Höra / BIBLIO Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Der junge afghanische Flüchtling Adib wird in Berlin Zeuge, wie ein alter Mann auf einer Parkbank einen Schlaganfall erleidet. Dabei bleibt ein Buch zurück, das Adib dem alten Mann, Karl, bringt. So lernen sich die beiden kennen und entdecken ihre gemeinsame Begeisterung für das Weltall. Und noch etwas teilen die beiden: Während Adib mit seiner Mutter und den beiden Brüdern nach der Ermordung des Vaters vor den Taliban geflohen ist, wurde Karl mit seiner Mutter und der Schwester nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien vertrieben.Abwechselnd werden nun die Schicksale der beiden erzählt, die gezeichnet sind von Verlust, Angst, Hunger und Verfolgung. Eindringlich wird das Leben der Asylsuchenden in Europa dargestellt: skrupellose Schlepper, unhaltbare Zustände in Auffanglagern, psychische Belastungen in Asylantenheimen durch zu viele und durchwegs traumatisierte Flüchtlinge auf einem Platz und durch rechte Schlägertrupps. Auch Karls Flucht brachte ihn nicht nur körperlich an seine Grenzen durch dauernden Hunger; als er es mit seiner Familie schließlich trotz aller Widrigkeiten nach Berlin schafft, muss er mit ausgebombten Berlinern in den Trümmern überleben. Und sie sind nicht erwünscht und werden immer wieder als Pollacken beschimpft.Das Buch bietet die Chance, anhand sehr persönlicher Berichte jugendlichen LeserInnen aktuelles Zeitgeschehen näherzubringen. Indem Höra Karl ins Spiel bringt (Höras Vater erlebte als Sechsjähriger die Gräuel der Vertreibung) macht er klar, dass Flucht und Vertreibung kein neues Phänomen sind und Deutsche vor gar nicht so langer Zeit selbst davon betroffen waren. Allerdings hätte ich mir einen kurzen erklärenden Anhang zur Geschichte Schlesiens und der Rolle der Deutschen dort gewünscht, denn durchaus stimmig zur Geschichte fallen Sätze wie: "Die Slawen waren eben kein Kulturvolk wie die Deutschen, sondern eine minderwertige Rasse." Dem wird an keiner Stelle widersprochen - was auch nicht zu der Situation gepasst hätte - aber eine doch etwas schiefe Optik hinterlässt.Ebenfalls etwas befremdlich wirkt, dass Adibs Mutter so gut wie immer bei ihrem Vornamen Nuria genannt wird, während Karls Mutter immer "die Mutter" ist. Das schafft unnötige Distanziertheit zur afghanischen Familie.Abgesehen davon ein wichtiges Buch genau zur richtigen Zeit, das in jeder Bibliothek stehen sollte.

Details

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Verlag: Bloomoon
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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Zeitgeschichte
ISBN: 978-3-8458-0758-4
Beschreibung: 243 S.
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Sprache: deutsch