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Spannungsgeladene französische Neuerscheinung über ein schreckliches Verbrechen und seine Folgen. (DR)Wir schreiben das Jahr 1999: Mitten in der kleinbürgerlichen Scheinidylle des französischen Dorfes Beauval verschwindet einen Tag vor Weihnachten ein sechsjähriger Bub spurlos. Die ganze Dorfgemeinschaft macht sich mit Unterstützung der Polizei auf eine intensive Suche nach dem Kind, welche jedoch aufgrund eines Jahrhundertsturms drei Tage später erfolglos eingestellt werden muss. Der vermisste Bub heißt Rémi und wurde offenbar als Letzter von dem 12-jährigen Nachbarsjungen Antoine lebend gesehen. Doch der verschlossene und sichtlich geschockte Antoine ist zu keinen näheren Aussagen bereit, verschließt sich zusehends gegenüber seiner alleinstehenden Mutter und hegt nur mehr den dringenden Wunsch, die Enge von Beauval zu verlassen.Das Buch des französischen Schriftstellers Lemaitre (geb. 1951) war in Frankreich lange Zeit auf den obersten Rängen der Bestsellerlisten zu finden und steht nun in einer Übersetzung von Tobias Scheffel glücklicherweise auch dem deutschsprachigen Lesepublikum zur Verfügung. "Drei Tage und ein Leben" ist ein lesenswerter Kriminalroman, der aus der Sicht des 12-jährigen Antoine die tragischen Ereignisse schildert, die ein französisches Durchschnittsdorf derart erschüttern, dass die sozialen und familiären Beziehungen daran zu zerbrechen drohen. Ein Jahrzehnt später wird schließlich die Leiche des kleinen Jungen entdeckt und dank der neuen forensischen Methoden wird schnell klar, dass jemand aus der Dorfgemeinschaft seit 12 Jahren eine schreckliche Schuld auf sich geladen hat.In klarer, nüchterner Sprache versteht Lemaitre es geschickt, den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten, und begeistert die LeserInnen durch eine fundierte psychologische Sichtweise auf ein schreckliches Verbrechen und seine Folgen. (bn.bibliotheksnachrichten/Barbara Tumfart/www.biblio.at)